Pernille Egeskov „Cracks & Crevices“

22. März 2019 bis 21. April 2019

Cracks and Crevices / Risse und Spalten

Wenn Risse oder Spalten entstehen, ist naturgemäß die Rede von einem unerwarteten Bruch in dem, was zuvor stabil erschien. Mitunter kann auch der kleinste Riss zu großen Veränderungen führen, sich verzweigen und die Konstruktion selbst herausfordern.
Risse und Spalten ist die Überschrift für die Inspiration Pernille Egeskovs und ihre Erkundungen jener Öffnungen, die sich bilden, wenn das Alte rissig wird, und Neues hervorbricht und unsere Beziehungen, Denkweisen und Werte infrage stellt. Egeskov hat den Raum interpretiert, in den man durch Risse und Spalten gelangt. Räume können sowohl physischer als auch mentaler Natur sein;
auch beides zugleich wie in dieser Ausstellung, in der sich die Perspektive zwischen europäischem Kulturerbe und Individuum erweitern beziehungsweise verengen lässt.
In der Ausstellung fragt sich Pernille Egeskov, in welchem Zustand sich die verwobene Struktur Europas heute befindet. Historisch gehört Europa zu den erfolgreichsten Gesellschaften der Nachkriegszeit, gleichzeitig werden aber immer tiefere Risse in seiner Konstruktion bloßgelegt. Egeskov möchte mit dieser Ausstellung ein weitreichendes Thema aufgreifen, das ihr Interesse am zeitlos Menschlichen mit der europäischen Kulturgeschichte und der politischen Gegenwart verbindet.
Künstlerische Prinzipien in den Arbeiten Pernille Egeskovs
Pernille Egeskov wurde 1970 in Dänemark geboren. Siel lebt und arbeitet in Kopenhagen. Die von ihr konzipierte Ausstellung zeigt Werke und Installationen, die mit Objects trouvés und Methoden der Assemblage als Ausgangspunkt geschaffen worden sind.
Die Kunst Egeskovs basiert auf gefundenen Materialien, die Träger intimer Erzählungen über das menschliche Dasein sind. So kann man sie als eine Art Kulturgeschichte oder Schicksalserzählung betrachten, die durch den Stoff des Alltags vermittelt wird.
In Ihrer künstlerischen Praxis beschäftigt sie sich mit der latenten Transzendenz alltäglicher Dinge. Egeskov bemüht sich darum, den gefundenen Gegenständen durch die künstlerische Bearbeitung eine neue Art existenzieller Präsenz zu verleihen. Textilien und organische Materialien sind charakteristische Medien in den Werken Egeskovs. Diese oft sehr sensiblen Werke lassen durch die Verwendung von unterschiedlichen abgelegten aber bedeutungsträchtigen Stoffen und Gegenständen eine Erzählung entstehen, in der man die Perspektive wechseln und sowohl das Große im Kleinen und auch das Kleine im Großen sehen kann.