Per Kirkeby und Augustin M. Noffke | Grafikausstellung

19. Januar 2014 bis 2. März 2014

Gute Grafik ist keine Privatsache.

Grafik ist ein lebendiges und interessantes Medium mit vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten. Diese reichen vom Zeichnerischen bis zum Malerischen. Zudem erschließen sich unter Nutzung  digitaler Techniken neue Möglichkeiten. Grafik ist es wert, genutzt und gesehen werden.

Per Kirkeby, dessen umfangreiches grafisches Werk weit weniger bekannt ist als seine Malerei, äußert sich zur Bedeutung der Grafik in seinem Werk z.B. in seinen Texten „Druckerschwärze“, 1991, und „Probedrucke“, 1984. “In den Probedrucken und quer durch diese stofflichen Freuden und Verführungsversuche lässt sich ein Ziel erahnen, die Vorstellung von einem soliden Bild, eine Struktur,  ein inneres Gerüst – ein Prototyp  non gewisser (vorübergehender) Haltbarkeit. Dieses verlockende Ziel – oder dieser eiskalte Zwang – ist der geistige Gehalt der Grafik.”

Ausgangspunkt für Augustin M. Noffke und Per Kirkeby ist die Naturbetrachtung. Beide schöpfen jeweils ihr eigenständiges bildliches Vokabular aus diesem reichhaltigen Fundus.  Besonders die großformatigen Wolkenbilder von Noffke beeindrucken.

Eine Eigenart der Radierung besteht in der Härte  und dem Widerstand, den der Druckstock bietet. Der Radierer bedient sich seiner Erfahrung im Umgang mit den verschiedenen Metallen, die den Druckstock bilden. Er schafft Vertiefungen, die beim Druck Farbe aufnehmen und an das Papier abgeben. Dabei ist er auf Erfahrung, Intuition, Zufall und Können  gleichermaßen angewiesen. Er ist neugierig auf das Zusammenspiel mit dem Drucker sowie den ersten Druck einer fertigen Platte.

Die Ausstellung mit Arbeiten von Per Kirkeby und Augustin M. Noffke stellt eine Fortführung der im Sommer 2013 gezeigten Radierungen von E. Thieme, Rosemarie Trockel und Rainer Gröschl. Die zeitgenössische Grafik verdient Beachtung und sicher werden weitere Grafik-Ausstellungen im Kunstverein Haus 8 folgen.

Die Freude über diese Ausstellung ist  bei mir besonders groß.  Mehr zufällig entdeckte ich in Kassel die von Frau Dr. Christiane Lukatis kuratierte Ausstellung „Neuland“ mit Radierungen von Per Kirkeby. Von der Qualität der Arbeiten war ich spontan begeistert. Das führte zu dem Wunsch, diese auch  in Kiel zu zeigen. Die Radierungen von Augustin M. Noffke, die er mir in seinem Atelier zeigte, bereichern und erweitern die Ausstellung.

Mein besonderer Dank geht an Frau Dr. Christiane Lukatis und das Museum Schloss Wilhelmshöhe, Kassel. Frau Dr. Lukatis war sofort von der Idee begeistert, Arbeiten von Per Kirkeby in Kiel im Kunstverein Haus 8 e.V. auszustellen.  Ich danke Augustin M. Noffke für seine Bereitschaft, großformatige Arbeiten bei Sammlern auszuleihen und in dieser Ausstellung zu präsentieren und für seine organisatorische Mitwirkung.

Rainer Gröschl, Kurator

Eintritt 3 € | Katalog “Neuland” 29,90 €
Ausstellungseröffnung: Sonntag, 19. Januar 2014, 11 Uhr
Zur Eröffnung spricht Dr. Jürgen Fitschen.

Zum Motiv links:
Leihgabe des Museumslandschaft Kassel-Hessen, MHK, Grafische Sammlung
Per Kirkeby, 4. Blatt einer Folge von 5 Radierungen, 1990

Veranstalter: Kunstverein Haus 8 e.V

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Graphische Sammlung

 

 

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