“Ich hab‘ alles gesehen, es war nichts mehr da“- sieben fotografische Positionen zum Anscharpark
Im Rahmen unseres Jubiläumsprogramms zum 10-jährigen Bestehen des Atelierhauses im Anscharpark und des Kunstvereins Haus 8 werfen wir einen Blick zurück und zeigen eine Auswahl künstlerischer Dokumentarfotografie (2006-2021) vom Gelände des ehemaligen Anschar-Krankenhauses mit seinen unsanierten Gebäuden: Eine dokumentarische und künstlerische Erinnerung an drei der Bettenhäuser, die den Wohnungsneubauten im Anscharpark gewichen sind.
Folgende Fotograf*innen werden ihre Archive öffnen:
Kaja Grope, Heidi Krautwald, Gregor Kuhlenbäumer, Roland Lüthi, Volker März, Bernd Perlbach und Birgitta Seyfried
Obwohl alle Aufnahmen am Ort gemacht wurden, werden wir sieben ganz unterschiedliche Auffassungen von Dokumentarfotografie kennen lernen, die in der Ausstellung in einen spannenden Dialog gebracht werden. Die zum Teil sehr umfangreichen fotografischen Arbeiten werden neben der Präsentation als Wandbild, im Buchformat, im Leporello oder auf Bildschirmen gezeigt.
Mit dieser Fotoausstellung wird der Blick gelenkt auf das, was heute (so) nicht mehr sichtbar ist im Wohn- und Kreativquartier Anscharpark.
Kaja Grope recherchierte ihre Bilder im Rahmen des Projektes Zeitkapsel der Muthesius Kunsthochschule. Sie macht mit starken Ausschnitten vielschichtige Andeutungen, die Assoziationsspielräume öffnen.
Heidi Krautwald wohnt seit 2012 im Stadtteil Wik und hat in ihren Fotografien besonders die z.T. surreal anmutende Lichtsituation in den unsanierten Häusern festgehalten.
Gregor Kuhlenbäumer stellt in seinen klaren, sachlichen und genau beobachteten Fotografien vor allem die ehemalige Funktion der Innenräume des Anschar-Krankenhauses in den Mittelpunkt.
Roland Lüthi und Birgitta Seyfried sind direkte Nachbarn. Seyfried fotografiert seit 2006 bei Spaziergängen und beobachtete wie die Natur sich das Gelände zurückerobert. Lüthi hat in den verlassenen Gebäuden fotografiert und sehr subjektive Blicke gefunden. Beide kombinieren ihre Arbeiten in einem Fotodialog.
Volker März inszenierte seine keramischen Figuren als Bezug auf die Geschichte des Marinelazaretts. Die in Haus 3 entstandenen Fotografien montiert er zu einem rhythmischen Musik-Video.
Bernd Perlbach bekam 2015 den Auftrag, die Bettenhäuser 4-6 vor und während des Abrisses zu fotografieren. Es sind poetisch beklemmende Bilder von verschwindender Architektur entstanden.
Eröffnung: Freitag, den 1.4.2022, um 18 Uhr
Es sprechen:
Torsten Albig, Ministerpräsident a.D.
Dr. Johannes Rosenplänter, Leiter Stadtarchiv
Finissage mit Künstler*innen Gespräch am Sonntag, den 1. Mai ab 15 Uhr
Besucher*innen erhalten weitere Einblicke in die Fotoarchive.
Die Ausstellung läuft vom 1. April bis 1. Mai 2022
Öffnungszeiten: Fr-Sa 15-18 Uhr, So 12-18 Uhr
Bitte beachten Sie die aktuellen Corona-Hygienevorschriften. Haben Sie einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz dabei und beachten Sie die Aushänge in den Ausstellungräumen.