Augenscheinlichkeiten | Zeichnung, Druckgrafik, Malerei, Raumarbeiten

11. Juli 2015 bis 9. August 2015

Studierende von Prof. Bettina van Haaren, TU Dortmund

Eröffnung: Freitag, 10. Juli 2015, 19 Uhr

Öffnungszeiten: Do-Sa, 14-18 Uhr, So 14-19 Uhr

Eintritt: 3 €

Veranstalter: Kunstverein Haus 8

Studierende von Prof. Bettina van Haaren stellen im Atelierhaus im Anscharpark Zeichnungen, Druckgrafik, Malerei und Raumarbeiten aus. Teile der Ausstellung wurden 2014 in Köln mit großem Erfolg gezeigt. m Atelierhaus werden zudem neue Arbeiten der Studierenden gezeigt, die das Spannungsverhältnis zwischen den einzelnen Medien zeigen.

Die Welt ist voller Bilder. So voll, dass sie den freien, eigenen Blick oft verstellen. Vor dem weißen Blatt bedeutet das Zeichnen also auch ein Ganz-von-vorne-Beginnen, einen Prozess der Annäherung und der Aneignung des Gesehenen oder Gedachten, ein Fort-Schreiben und Auf-Zeichnen von Erfahrungen und Reflexionen. Das hat mit Erkenntnisinteresse zu tun. Und in Anbetracht der alles beherrschenden Informationsmedien ist gewiss auch Skepsis im Spiel gegenüber allzu vielen fremden Standpunkten und Sichtweisen. Intellektuelle oder nachahmende Visualisierungen ersetzen keine Bildfindungen.

Mit Erfindung aber hat die Zeichnung, die Druckgraphik und das Malen zu tun, nicht mit Bildbearbeitung. Das ist die magische Dimension: zu erfahren, dass da mit den eigenen Händen etwas entsteht, was vorher noch nicht da war.

Augenscheinlichkeiten sind diese Manifestationen, diese Ergebnisse der Suche nach Deutlichkeit, Stringenz und Gewissheit. Offensich liche, ausgeprägte, unübersehbare Findungen. In dieser Ausstellung finden sich Arbeiten von Studentinnen und Studenten in der letzten Phase ihres Studiums. Es sind damit junge Künstler, die noch nicht die Resultate langen Bemühens zeigen können, die noch an der Authentizität arbeiten, an der inneren Konsequenz. Für mich sind die Ergebnisse deshalb so spannend, weil sie verblüffen und ein Versprechen in die Zukunft hinein in sich tragen. Die Studierenden sind noch stärker Suchende, Fragende, Auf-dem-Weg-Seiende. Junge Kunst ist natürlich nicht besser oder neuer, aber es ist beeindruckend, dass junge Menschen den Mut haben, die Kunst zu ihrem Lebensentwurf zu machen.

Bild rechts: Sandra Opitz | Die drei Farben der Sinne | 200 x 145 cm | Ölfarbe, Farbstift, Klebeband auf Leinwand